Vom Bauhaus zu Wilhelm Tell – eine wirklich gelungene Exkursion nach Weimar
„Wer gar zuviel bedenkt, wird wenig leisten.“ (Wilhelm Tell) / Dritter Aufzug – Erste Szene
Nach vielen Monaten Exkursionsabstinenz war es endlich mal wieder soweit: die A23 machte sich am 10. März mit ihren Stammkursleitern Frau Lampert und Herrn Kramß sowie dem Lehrer des Deutschleistungskurses, Herrn Niklas, auf Reisen. Viele geplante Aktivitäten der Jahrgangsstufe mussten in den vergangenen Monaten bzw. Jahren leider coronabedingt ausfallen. So konnte weder die Geschichtsexkursion nach Buchenwald, noch die Sprachreise nach Malta und schon gar nicht das von den Sportlehrern in den höchsten Tönen angepriesene Skilager in Südtirol stattfinden. Auch eine Theaterfahrt zu „Antigone“ nach Meiningen musste zu Jahresbeginn kurzfristig pandemiebedingt abgesagt werden. Und dennoch wurde in der vergangenen Woche ein neuer Versuch gestartet, an sog. „außerschulischen Lernorten“ Wissen aufzunehmen. Nach den ersten vier Unterrichtsstunden (man wollte ja möglichst wenig Schulstoff versäumen), ging es mit der Bahn nach Weimar. Hier sollte das neue und erst vor Kurzem eröffnete Bauhaus-Museum der erste Schwerpunkt werden, welches den Schülern Einblicke in Kunst und Design des beginnenden 20. Jahrhunderts gewährte und die Schätze der weltweit ältesten Bauhaus-Sammlung präsentierte. Nach dem Museumsbesuch hatten alle Schüler die Möglichkeit, die Innenstadt Weimars nach eigenem Interesse zu erkunden, sich zu stärken und die verbleibende Zeit individuell zu nutzen, bevor man sich am Deutschen Nationaltheater auf einem gemeinsamen Gruppenfoto mit den zwei wohl bekanntesten Persönlichkeiten Weimars, Goethe und Schiller verewigte. Nun ging es zum „Theater im Gewölbe“, wo der Intendant bereits wartete und vor dem Gebäude eine kurze Einführung in die Geschichte des Hauses sowie die Verbindung zu Cranach gab. Im Gewölbekeller selber wurde nun Friedrich Schillers Bühnenwerk „Wilhelm Tell“, welches die Geschichte des Schweizer Freiheitskämpfers erzählt, aufgeführt. So wurde das komplette Stück etwas gekürzt und für die Schüler inhaltlich heruntergebrochen, ohne jedoch auf die berühmte „Apfelschussszene“ zu verzichten. Tell und auch das weiß man, gilt als Ursprung vieler bedeutender Zitate der deutschen Literaturgeschichte:
„Der Starke ist am mächtigsten allein.“
„Der brave Mann denkt an sich selbst zuletzt.“
„Die Axt im Haus erspart den Zimmermann.“
„Es kann der Frömmste nicht im Frieden bleiben, wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt.“
„Früh übt sich, was ein Meister werden will.“
„Durch diese hohle Gasse muss er kommen.“
Tell – aktuell wie eh und je! Die A23 blickt auf eine gelungene Exkursion nach Weimar zurück, verbunden mit der Hoffnung, allen ein Stück Kultur mit auf den Weg gegeben zu haben.
(von Sofia Leonhardt, A23/1)