Rom 2024 – Auf den Spuren von Petrus, Cäsar und Cicero
Pizza, Pasta, Papst und Petersdom – eine Alliteration aus Momenten und Erinnerungen, die wir wohl noch die nächsten Jahre mit unserer Romreise verbinden werden und mit der zu Beginn unserer Studienfahrt wohl kaum jemand so gerechnet hätte. Bei eher beschaulichem Wetter ging es von Neudietendorf los in Richtung Frankfurt Flughafen. Nach einer dreistündigen Busfahrt trat dann das erste Problem für die mitreisenden Lehrer Frau Borberg, Herrn Ksionek und Herrn Flügel auf, als ein Schüler sein Handy in besagtem Bus vergaß und somit gezwungen war, ohne Kommunikationsmittel in Rom klarzukommen. Nach diesem ersten Schock und einigen weiteren „Verständigungsproblemen“ mit der Polizei bei der Sicherheitskontrolle ging es für uns leicht verspätet per Lufthansa endlich nach Rom, wo bereits ein Bus auf uns wartete und uns zu unserem Hotel transferierte. Dort angekommen standen die Lehrer vor dem nächsten Rätsel. Nach Verteilung der Zimmer, blieb eine Gruppe übrig, der kein Zimmer zugeteilt werden konnte, da die maximale Anzahl an für uns gebuchten Zimmern bereits vergeben wurde. Während die Lehrer eine Lösung suchten, begaben wir uns zum ersten Mal in die Stadt, um zu Abend zu essen. Am Ende des Tages und nach Verkostung italienischer Speisen, schliefen dann alle Schüler erschöpft, aber glücklich in ihren bequemen Betten ein.
Den ersten Tag in Rom begannen wir früh und mit einem kurzen Frühstück. 7:50 brachen wir auf zum Stadtzentrum, wo uns das Kolosseum beim Verlassen der Metro-Station verstummen ließ. Das antike Gebäude ragte imposant vor uns auf und lieferte direkt die ersten Insta-Schnappschüsse für die Gruppe. In der Folge durften wir das Kolosseum dann auch von innen besichtigen, bevor unsere Lehrer uns durch Rom und weiter zum Forum Romanum geleiteten. Dort angekommen hatten wir einen herrlichen Ausblick über die ewige Stadt und ein wenig Zeit für unser erstes Gruppenbild. Jäh wurde unsere Führung jedoch durch ein gewaltiges Unwetter unterbrochen, das sich in Strömen über uns ergoss und eine Fortsetzung der Tour unmöglich machte. Von da an teilte sich unser Kurs. Einige suchten Schutz in Restaurants, andere fuhren gleich wieder zurück zum Hotel. Am Abend lichtete sich der Himmel, sodass einem Restaurantbesuch in einer Osteria nichts mehr im Wege stand. Um den Tag ausklingen zu lassen, verabredeten sich einige Schüler schließlich noch auf eine Apfelschorle auf dem Zimmer, wobei es dabei unverständlicherweise zu Konflikten mit unseren Zimmernachbarn kam wegen Lärmbelästigung.
Von den Ereignissen der letzten Nacht ließen wir uns jedoch nicht unterkriegen und starteten ausgeschlafen, fit und motiviert in den Tag. Unser Ziel dieses Mal: Den Vatikan unsicher machen. Auf dem Vorplatz des pompösen Petersdoms erwartete uns eine Menschenschlange, die sich über den gesamten Platz zog. Letztendlich kamen wir jedoch schneller als gedacht voran und waren gerade rechtzeitig im Inneren des fantastischen Bauwerks, um den Papst zu sehen, der sich der Öffentlichkeit preisgab und kleine Kinder mit Bonbons beschenkte. Durch dieses beeindruckende und unvergessliche Erlebnis schöpften wir neue göttliche Kraft, die es uns ermöglichte, die Stufen zum Aussichtspunkt auf der Kuppel des Petersdoms in Windeseile zu erklimmen. Oben angekommen bot sich uns ein atemberaubender Blick. Dort lag Rom mit all seinen architektonischen Meisterwerken, die wir im Laufe des Tages noch alle besuchten, zu unseren Füßen. Im Anschluss daran ging es zunächst zu einem Ort, der nur deutschsprachigen Personen zugänglich ist. Wir bestaunten die Gräber und die Kapelle auf dem deutschen Friedhof des Vatikans. Infolgedessen war es jedem selbst überlassen, welche Bauwerke man sich zusätzlich noch anschauen wollte. Vom Trevi-Brunnen, über die Spanische Treppe, bis hin zum Pantheon und der Engelsburg nahmen wir weitestgehend jede Attraktion mit. Das schöne Wetter und die herzlichen Menschen luden einfach zum Entdecken ein und so vergaß man schnell, dass man bereits weit über 10.000 Schritte gegangen war. Bei einem leckeren Eis und einem dampfenden Espresso genossen wir den gemeinsamen Tag, fühlten wahrscheinlich das letzte Mal in diesem Jahr die warme Sonne auf unserer Haut und schauten den Menschen beim Schlendern durch die Straßen zu. Abends kamen wir wieder im Hotel zusammen und fielen erschöpft, aber an unzähligen schönen Momenten reicher ins Bett.
Der letzte ganze Tag in Rom begann mit dem üblichen Ablauf. Wir gingen zum Frühstück, zuerst die Mädchen, danach die Jungs, aßen Croissants und tranken Kaffee und fuhren schließlich mit der Metro in die Stadt. Dort besuchten wir heute die bekannte Rennstrecke Circus maximus und eine riesige Thermenanlage aus dem antiken Rom – die Caracallatherme. Daran anschließend begann, wie die letzten Tage auch, unsere freie Zeit, in der wir uns selbstständig in Rom bewegen durften. Einige zog es ans ca. 30 Kilometer entfernte Meer, andere gingen schick essen in einem Steakhouse und wieder andere wollten die letzten Sehenswürdigkeiten abarbeiten, die ihnen am gestrigen Tag verwehrt geblieben waren. Alle Wege führten schließlich wieder zu unserem Hotel, wo wir am Abend eine Abschussfeier ausrichten wollten. Nach erneuten Konflikten mit unseren Nachbarn zog es uns ein weiteres Mal auf die Straßen von Rom, wo wir in einem kleinen Park und später in einer Bar bei Wasser und Apfelschorle auf unsere großartige gemeinsame Zeit anstießen.
Am nächsten Tag hieß es dann, Koffer packen und auschecken. Ab um 9 überbrückten wir die Zeit in Rom, bis uns um 2 unser Bus zum Flughafen brachte, indem wir noch einmal unsere Lieblingssehenswürdigkeiten,- Restaurants oder Lieblingsplätze in Rom besuchten oder das Angebot nutzten, die Calixtus – Katakomben zu besichtigen. Am Flughafen verliefen Check-in und Sicherheitskontrollen dann insgesamt problemloser als auf dem Hinflug und so hatten wir noch über drei Stunden Zeit, ehe uns der Flieger wieder in unsere Heimat bringen sollte. Diese Wartezeit versüßte Paulina uns und auch allen anderen Fluggästen unter anderem durch ein Klavierkonzert auf einem der zahlreichen Flügel des römischen Flughafens. Wie schon auf dem Hinflug hatte die Lufthansa „Deutsche Bahn-Like“ eine Verspätung von über einer Stunde zu verbuchen, sodass wir letztendlich erst 20:15 losflogen und um 2:00 in Neudietendorf ankamen.
Summa summarum war das eine der schönsten, wenn nicht die schönste Klassenfahrt, bei der wir unheimlich viel gelacht haben und Spaß hatten. Das „Carpe diem – Prinzip“ haben wir mit jedem Atemzug gelebt, was nicht nur der imposanten Stadt Rom, dem guten Wetter und den vielen tollen Menschen zu verdanken ist, sondern vor allem unseren überaus entspannten Lehrern Frau Borberg, Herrn Ksionek und Herrn Flügel, die auf jedes noch so große Problem eine Antwort wussten und immer ruhig geblieben sind, so dramatisch die Situation vielleicht auch war. Deswegen wollen wir uns als Latein Jahrgang A25 bei Ihnen bedanken. Ohne sie wäre die Studienfahrt nur halb so gelungen gewesen.
Jacob Hiemann (Französischschüler Klasse 11, als unparteiischer Beobachter)