„Von August dem Starken zum ID.3“ – Unsere Klassenfahrt nach Dresden

by Kramss
„Von August dem Starken zum ID.3“ – Unsere Klassenfahrt nach Dresden

Das erste Jahr in der gymnasialen Oberstufe ist (fast) geschafft, die letzten Leistungsnachweise geschrieben und Notenpunkte gegeben. Zeit, sich nunmehr den etwas entspannteren Dingen des oftmals stressigen Schulalltags zuzuwenden. Gesagt – getan, auf zur Klassenfahrt nach Dresden!

Gemeinsam mit den beiden Stammkursleitern Frau Lampert und Herrn Kramß wurde am Sonntag morgen (für die ein oder anderen Schüler leider etwas zu früh) der Bus Richtung sächsische Landeshauptstadt beladen. Unser Busfahrer Franco sowie seine charmante Begleitung Anke sorgten für eine sichere und entspannte Fahrt gen Sachsen. In Dresden angekommen, wurde erst einmal das Gepäck im Hostel verstaut und ein erster Eindruck von der Dresdner Innenstadt gewonnen, indem zu Fuß zum ersten Programmpunkt gelaufen wurde: dem DDR-Museum. Anhand vieler Ausstellungsstücke und Exponate wurde ein lebhafter Eindruck des Alltags in der ehemaligen DDR gewonnen, ohne diese jedoch zu verklären. So konnten neben Mopeds und Autos auch Dinge des Alltags wie Dederonschürzen, Eierbecher oder Inventargegenstände bestaunt werden, die einige sogar von zu Hause wiedererkannten. Für viele Schüler war jedoch das nachgebaute Klassenzimmer und die vorhandenen Schulbücher sowie die alten Unterrichtsgegenstände das Highlight, welche allesamt intensiv begutachtet und mit Anekdoten von Herrn Kramß bedacht wurden.

Der zweite Tag der Klassenfahrt stand unter dem Motto „Aktiv in der Sächsischen Schweiz“. Nach einer kurzen Bahnfahrt sowie der Fährüberfahrt über die Elbe, die allesamt durch das 9€-Ticket abgedeckt wurden, startete die Wanderung bei besten äußeren Bedingungen in der Stadt Wehlen. Über die Burg ging es, unter musikalischer Umrahmung des „Rennsteigliedes“, des „Kloßliedes“ von Fritz sowie weiter-führendem mehr oder weniger bekannten musikalischen Kulturgutes, durch den angenehm kühlen Wald, hinauf zum „Steinernen Tisch“ bis hin zur Basteibrücke, die sich als Höhepunkt der Wanderung zeigte. Von hier hatte man eine unglaublich imposante Aussicht zum Königstein, auf das Elbtal und in die Sächsische Schweiz. Viele Schüler waren das erste mal hier und staunten nicht schlecht, dass man nicht hunderte Kilometer mit dem Auto oder gar dem Flugzeug in die weite Welt reisen muss, um solche wunderschöne Gegenden zu besuchen. Im Ort Rathen angekommen, konnte wiederrum die Bahn genutzt werden, um zurück nach Wehlen zu kommen. Oder man wanderte direkt an der Elbe entlang zum Wehlener Bootsanleger, von wo aus es per Schaufelraddampfer zurück nach Dresden gehen sollte. Vorbei an Pirna, den sächsischen Weinanbaugebieten, den Pillnitzer Schlössern und dem legendären „Blauen Wunder“ fuhr der Dampfer „Leipzig“ mit teils müden aber auch teils tiefenentspannten Elftklässlern Richtung Anlegestelle „Brühlsche Terrassen“.

Der dritte Tag begann mit der obligatorischen Stadtführung durch Herrn Albrecht Hoch und seine Kollegin. Äußerst anschaulich wurde der Weg Dresdens durch die Jahrhunderte mit Bauten und den dazugehörigen Protagonisten dargestellt. Von August dem Starken und der Gräfin Cosel ging es über den Bau der Semperoper (nicht zu verwechseln mit der Radebergerbrauerei!) zum letzten sächsischen König, der im Jahr 1918 seinem Volk den Ausspruch hinterließ, „seinen Dreck doch alleene zu machen!“. Im weiteren Verlauf berichtete Herr Hoch über die Bombardierung Dresdens im Februar 1945 und die Wunden, die diese Zerstörung auch heute noch hinterlassen hat. Am Relief des Kulturpalastes wurde die DDR-Geschichte bis zur Friedlichen Revolution im Herbst 1989 erläutert. Höhepunkt und auch Ende der Führung war die Geschichte des Wiederaufbaus der Frauenkirche am Dresdner Neumarkt, welche heute als das unübersehbare Wahrzeichen der Stadt gilt.

Der Nachmittag stand unter der Prämisse der individuellen Bildung. Die Schüler konnten sich bereits im Vorfeld und entsprechend ihrer Interessen in den Besuch diverser Dresdner Museen einwählen. Zur Auswahl standen neben dem Panometer, der Kunstmuseen um das Grüne Gewölbe, das Hygiene-, das Verkehrs- sowie das Militärhistorische Museum. Zum Ausklang dieses letzten Abends trafen sich beide Kurse zu einem gemeinsames Zusammensein am „Citybeach“ des Elbufers. Leicht getrübt wurde die Stimmung nur durch die Tatsache, dass die angrenzende Karaokebar leider geschlossen war, sehr schade!

Den Abschluss der Klassenfahrt bildete der Schwerpunkt „Nachhaltigkeit in der Automobilbranche und Mobilität der Zukunft“. Hierzu wurde die „Gläserne Manufaktur“ besucht, ganz in der Nähe des Hostels. Nach einem Impulsreferat begann die Führung durch die Lobby mit der Vorstellung der aktuellen VW-Modelle sowie in die Produktionsstrecke des Volkswagen-Elektroautos „ID.3“. Im Anschluss berichtete ein Dozent über den Weg von Volkswagen zur Elektrifizierung seiner Automobilsparte, diverser Receyclingmöglichkeiten, der Einsparung von CO2 und den damit verbundenen ambitionierten Zielen des Wolfsburger Konzerns in den kommenden Jahren. Aber auch auf praktische Dinge beim Umgang mit Elektroautos wurde eingegangen, z.B. zur Dauer der Ladung, der Reichweite und auch den Preisen der verschiedenen Elektromodelle.

Gefüllt mit Wissen und Fakten zu Möglichkeiten und Grenzen der zukünftigen Mobilität ging es via kurzem Zwischenstopp am Hostel mit Busfahrer Ronny zurück nach Neudietendorf. Abschließend kann das Fazit gezogen werden, dass diese Klassenfahrt den Bogen spannte: von historischen Aspekten Dresdens über die Schönheit der sächsischen Natur zur Mobilität der Zukunft; vom Shopping in der Prager Straße bis hin zum abendlichen Chillen auf der Dachterrasse des Hostels sowie dem Dresdner Elbufer. Als Quintessenz gilt aber, neben dem Bildungsauftrag und dem „Lernen am anderen Ort“, auch die Tatsache, wie wichtig doch auch solche Tage für die Bildung bzw. Festigung der Klassengemeinschaft sind. Gerade nach der harten und entbehrungsreichen Coronazeit wird diese Klassenfahrt vielen Schülern hoffentlich in guter Erinnerung bleiben (auch wenn die „Dresdner Kaisermania“ erst eine Woche später stattfinden sollte).